Soviel Pop darf man das? Die Zeiten stehen auf Sturm, in den Probekellern der Welt werden schmutzige Haare zu schmutzigem Sound geschüttelt. Doch nicht so Sir Simon Battle. Dieser wirft genauso verschwenderisch wie selbstverständlich mit Melodien und Harmonien um sich, die mehr die Süße eines raffiniert gegärten Honigs verströmen als nach Bier zu stinken. Eine sehnsüchtige Stimme verspricht den großen Popsong und hält das Versprechen! Hinter den scheinbar luftigen Arrangements und der glasklaren Produktion verbirgt sich nämlich etwas das gewaltiger ist als Verstärkertürme bis zum Himmel oder ein anderer neuester Schrei aus Rio-New York-Tokio: die geballte und unbedingte Hingabe zum immerwährenden Popsong. Hier wird Pop nicht gemacht, weil er eingängig ist, oder weil man ihn im Radio spielen kann, oder weil er nicht stört, oder weil die Eltern das Hobby unterstützen, oder weil man die Massen erreichen will! Nein, Pop wird hier gemacht, weil er sein muss. (Philip Sodeur)